Meinung: Mensch ärgere Dich nicht


»Mensch ärgere Dich nicht« ist ein Klassiker – eines der ersten „modernen“ Gesellschaftsspiele überhaupt. Obwohl es aufgrund des Würfels sehr stark glücksabhängig ist, hat man als Spieler aufgrund seiner bis zu vier aktiven Spielfiguren einige Wahlmöglichkeiten.

Wirklich gut geeignet ist es als Einstiegsdroge für Kinder. Mit sehr einfachen Regeln entwickelt sich ein Spiel, das immer anders läuft und viele kleine „Hochs“ und „Tiefs“ enthält.

Der Spieler lernt, zu verlieren, oder zumindest kleinere Rückschläge wie das Geschlagenwerden seiner Spielfiguren hinzunehmen. Und kann sich, entgegen des Titels, dabei durchaus prächtig ärgern.

Als Gesellschaftsspiel für erfahrene Spieler ist »Mensch ärgere Dich nicht« allerdings kaum geeignet. Da helfen auch keine Hausregeln, wie sie fast überall gelten. Trotzdem lässt sich das Spiel ab und an mal spielen. Aufgrund seiner Leichtigkeit und seines feines Ärgerpotentials lockert es manch öde Familienfeier auf.

Zu zweit ist es allerdings ziemlich langweilig, und zu sechst kann die Spieldauer ins Unermessliche steigen…

Ein wenig aufpeppen kann man das Spiel mit Kartenerweiterungen wie »Nichts als Ärger« oder »Noch mehr Ärger«, die zusätzliche Möglichkeiten des Ärgerns schaffen. Damit wird das Spiel noch unplanbarer und auch die Spieldauer kann noch stärker schwanken. Die Gesamtwertung bleibt damit aber unverändert.

2–6 Spieler, Spieldauer 30–45 Minuten.

Fazit: Netter Einsteiger für Kinder oder bekennende Glückspieler.

Stefan Malz, 4. Januar 2010 (#65)
 

Autor:
Josef Friedrich Schmidt

Illustration:
Unbekannt

Verlag:
Schmidtspiele

Erscheinungsjahr:
1999