Meinung: Level X


Kleine Würfelspiele wie Kniffel mag ich nicht. Das ist für mich sinnfreies Gewürfel, total glücksabhängig und ohne Einfluss auf die Mitspieler. »Level X« habe ich zuerst auch in diese Schublage gesteckt, ohne es wirklich probiert zu haben.

Doch die ersten Partien haben mich eines besseren belehrt. Natürlich spielt auch hier das Würfelglück eine gewisse Rolle, aber immerhin hat man eine große Freiheit, was man mit dem jeweiligen Wurf macht, und alles wirkt sich auch auf die Mitspieler aus.

Die Regeln sind denkbar einfach: Der aktive Spieler würfelt mit 4 Würfeln, teilt diese in 1 bis 4 Gruppen auf, addiert die Würfelaugen jeder Gruppe und setzt eine seiner Spielfiguren bei der jeweiligen Zahlreihe (5 bis 10) ein Feld weiter. Wird das Spitzenfeld einer Reihe erreicht, darf man eine dort stehende Figur eines Mitspielern rauswerfen, sie muss zurück zum Anfang der Reihe, und man erhält ein entsprechendes Siegpunkt­plättchen. Steht die eigene Figur bereits dort, erhält man ebenfalls die Siegpunkte.

Durch die Bildung der Würfelgruppen kann man relativ frei entscheiden, auf welchen Reihen man aktiv werden möchte. Lieber überall vertreten sein, um Bonusplättchen zu bekommen? Oder lieber aus einem Spitzenfeld so viel wie möglich herausholen?

Es gibt einiges zu überlegen und zu entscheiden, so dass man sich nur selten dem Würfelglück ausgeliefert fühlt. Außerdem können Einser, wenn man mehrere davon würfelt, als Joker benutzt werden.

Das ganze Spiel dauert trotz allem nur rund 20 Minuten, so dass man es auch mal zwischendurch oder als zeitlichen Lückenfüller spielen kann.

Lediglich zu zweit überzeugt es mich nicht, da die Interaktion zu gering ausfällt und das Würfelglück stärker in den Vordergrund rückt. Gerade deshalb finde ich es auch schade, dass »Level X« nicht zu fünft gespielt werden kann.

2–4 Spieler, Spieldauer 20 Minuten.

Fazit: Gutes schnelles Würfelspiel für Zwischendurch.

Stefan Malz, 23. August 2013 (#155)
 

Autor:
Stefan Risthaus

Illustration:
Dennis Lohausen

Verlag:
Schmidtspiele

Erscheinungsjahr:
2010